Drogenschnelltest

Wie wird der Drogenschnelltest ausgeführt?

Unterschiedliche Methoden

Grundsätzlich stehen mehrere Methoden zur Verfügung, um den Konsum von Drogen am Steuer – etwa bei einer auffälligen Fahrweise – nachzuweisen:

Schweiß- und Speichel-, Blut- oder Urintests.

Diese kommen nicht immer zur Anwendung, da Ihre Mitwirkung notwendig ist. Der Drogen-Schnelltest misst verdächtige Subtanzen in Schweiß und Speichel.

Schweißtest

Das Ergebnis vom Schnelltest ist in ca. 10 Minuten sichtbar. Neben diesem Vorteil zeichnet sich der Schweißtest außerdem dadurch aus, dass der Nachweis schnell und unkompliziert an jedem Ort ohne Vorbereitungsmaßnahmen durchführbar ist, ganz im Gegensatz zur Blutanalyse. Außerdem kann der Test viele verschiedene Substanzen nachweisen. Üblicherweise dient der Schweißtest der Überprüfung folgender Substanzen:

  • THC
  • Opiate
  • Amphetamine
  • Methamphetamine
  • Kokain
  • Benzodiazepine

Zum Teil kann ein Drogentest bzw. Wischtest sogar mehrere Substanzen gleichzeitig nachweisen.

Freiwillig

Dieser erfolgt auf einer freiwilligen Basis. Auch ein angeordneter Urintest muss bei Drogen am Steuer nicht gemacht werden. Sollte sich der Anfangsverdacht bestätigen oder verfestigen, kann ein Richter eine Blutentnahme anordnen.

WICHTIG

Die Polizei kann Sie nicht zwingen am Drogenschnelltest teilzunehmen.

Wenn Sie verweigern und die Polizeibeamten den Verdacht haben, dass Sie unter dem Einfluss von Alkohol, Medikamenten oder illegalen Drogen ein Fahrzeug geführt haben, werden Sie in der Regel zur Polizeiwache mitgenommen.

Anfangsverdacht

Die Polizeibeamten dürfen grundsätzlich nur einen Drogenschnelltest durchführen, wenn sie Anhaltspunkte haben, dass jemand Drogen konsumiert hat. Sie dienen der „Feststellung von Tatsachen“, die für potenzielle Verfahren wichtig sind – das ist im Paragraph 81a der Strafprozessordnung festgelegt.

Vortest ablehnen

Diesen „Vortest“ können Sie ablehnen. Wenn Sie ablehnen, werden Sie „in der Regel“ zur Wache mitgenommen. Dort wird Ihnen Blut von einem Arzt abgenommen. Es handelt sich um einen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit. Daher muss ein Richter oder ein Staatsanwalt die Entnahme der Blutprobe anordnen.

Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte

Wer sich nach einer richterlichen Anweisung einer Blutprobe widersetzt, riskiert sogar eine Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Nachteile vom Drogenschnelltest mit Schweiß

Der große Vorteil vom Drogenschnelltest ist, dass er vor Gericht nicht als Beweismittel zulässig ist. Der Gefahr, falsche Ergebnisse zu erhalten, wird dadurch Rechnung getragen, dass ein positiver Schweißtest – ähnlich wie der Test mittels Speichel – für seine gerichtliche Verwertbarkeit immer durch einen Bluttest bestätigt werden muss.

Außerdem schlägt ein Schweißtest auch dann positiv aus, wenn der Betreffende gar keine Drogen konsumiert, sondern nur – mitunter auch unwissentlich – Kontakt damit hatte.

Rechtsanwalt Ferdi Özbay
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